Am vergangenen Wochenende fand auf der Sportanlage in Hatten die Deutsche Meisterschaft im Target Sprint statt. Gelaufen wurde auf einer Tartan-Laufbahn, der Schießstand war auf dem daneben liegenden Kunstrasenplatz aufgebaut. Also optimale Bedingungen für hochklassige, spannende Wettkämpfe. So sollte es in einigen Klassen auch kommen, Sekunden und teilweise Zehntelsekunden sollten über die Medaillen entscheiden.
Beeke Lingner auf dem Weg aus dem Schießstand
Die erste Entscheidung war die in der Klasse der Schülerinnen. Hier starteten zwei Hessinnen: Sophie Wink aus Bimbach und Beeke Lingner vom SV 1874 Laubach. Während die Silber-Medaille von Sophie Wink im Vorfeld schon zu erwarten war, zeigte Lingner bei Ihrer ersten Teilnahme an einer Deutschen Meisterschaft eine erstaunlich abgeklärte Leistung. Sie hat erst in diesem Jahr mit dem Target Sprint Training begonnen und die Abläufe am Schießstand sind noch nicht so schnell wie bei langjährigen Target Sprinterinnen. Dafür zeigte sie Nervenstärke und kam mit sehr wenig Nachladern aus, was ihr zusammen mit ihrer Laufstärke letztlich die Bronze-Medaille einbrachte.
In der weiblichen Jugendklasse gingen Sophie Scharmann und Regine Tempelfeld für den SV 1874 Laubach an den Start. Hier wurden zwei Vorläufe ausgerichtet, um die zehn Finalteilnehmerinnen zu ermitteln. Beide hatten große Schwierigkeiten, in den Wettkampf hineinzukommen. Zu viele Nachlader führten leider dazu, dass zwar Regine Tempelfeld sich noch als siebte für das Finale qualifizieren konnte, Sophie Scharmann aber als 11. knapp daran vorbei schrammte. Im Finale konnte Tempelfeld dann die Scheiben mit weniger Nachladern treffen und ging als zweite auf die letzte der drei Laufrunden. Allerdings kam mit Mona Mammen eine starke Läuferin kurz nach ihr aus dem Schießstand. Diese machte mächtig Tempo, konnte Regine Tempelfeld überholen und schließlich mit vier Sekunden Vorsprung die Ziellinie überqueren. Also die zweite Laubacher Bronze-Medaille in den Nachwuchsklassen.
Vizemeister Mixed Team v.l.: Niclas Nägler, Lina Niebling und Jan Tempelfeld
Die Laubacher Teilnehmer in den Juniorenklassen zeigten in den Einzelwettkämpfen solide Leistungen, konnten aber in den starken Starterfeldern nicht ganz vorne mitlaufen. Ylenia Haedicke wurde siebte, Niklas Nägler elfter und Jan Tempelfeld 13.
Johanna Hänel erreichte in der Damenklasse den Finallauf und konnte sich dort auf dem siebten Platz behaupten. Grundsätzlich hat sich das Niveau im Target Sprint in den letzten Jahren deutlich verbessert, was sich auch in den folgenden Rennen der Herren zeigen sollte.
Im letzten Jahr Deutscher Vizemeister deutlich hinter Johannes Holler wollte Thomas Rabe diesmal den Sprung auf das oberste Podest schaffen. In der Herren II Klasse wurden zwei Wertungsläufe ausgetragen. Den ersten gewann Holler mit gut 7 Minuten Vorsprung, den zweiten Thomas Rabe ebenfalls mit knapp 7 Minuten Vorsprung. Am Ende blieben zwei Zehntel Sekunden Vorsprung für Johannes Holler aus Bayern und damit die Titelverteidigung. Thomas Rabe holte damit erneut den Vizemeistertitel.
Bei den Herren III wurden zwei Vorläufe durchgeführt, um die Finalteilnehmer zu ermitteln. Andreas Tempelfeld vom SV 1874 Laubach hatte keine Mühe sich zu qualifizieren. Das Finale wurde sehr spannend, keiner der Starter konnte sich deutlich absetzen. Nach dem ersten Schießen liefen Andreas Tempelfeld, Heiko Jabusch, Erwin Weber und Karl Limmer nahezu gleichzeitig aus dem Schießstand. Auf der Laufrunde ergaben sich keine großen Abstände, so dass das zweite Schießen die Entscheidung bringen musste. Aber wieder waren Andreas Tempelfeld, Heiko Jabusch (Oldenburg) und Erwin Weber (Renholding) nahezu gleichzeitig fertig und auf der folgenden letzten Stadionrunde mussten alle drei hohes Tempo gehen, um ihre Positionen zu halten. Schließlich ging es in dieser Reihenfolge ins Ziel und Andreas Tempelfeld holte erstmals den Titel in der Herren III Klasse nach Laubach.
Start des Herren III - Finales mit Andreas Tempelfeld (mitte, 186)
Den Abschluss der Meisterschaften bildeten die Mixed Team-Staffeln. Eine Dame und zwei Herren zusammen bilden eine Mannschaft, die nacheinander ihre Wettkämpfe laufen. In der offenen Klasse hatte das Team um Johanna Hänel nach einer kämpferischen Leistung leider den undankbaren vierten Platz belegt. Es fehlten 13 Sekunden zum Podest.
Erfolgreicher ging das Rennen der Junioren für Lina Niebling (SV Rengersfeld), Niclas Nägler und Jan Tempelfeld (beide SV 1874 Laubach) aus. Hinter den klar favorisierten Siegern aus Bayern hielten sie die Staffel des Ausrichter-Landesverbandes Nord-West in Schach und holten sich die Silbermedaille.
Diese DM war die erste, die live im Internet gestreamt wurde auf Sportdeutschland.tv (und dort noch abrufbar ist).